Zusammenarbeit mit Kommunen
Aus INOVe
Für den notwendigen Wandel in eine nachhaltige Zukunft braucht es die Zusammenarbeit aller wichtigen Akteure. Und der Wandel findet vor allem vor Ort statt. Deshalb müssen dort Formate geschaffen werden, damit Verwaltung, Politik (Gemeinderat) und "Stadtgesellschaft" (Initiativen, Vereine, Wirtschaft…) zusammenwirken können. Viele Erfahrungen wurden dabei in der Lokalen Agenda 21 gemacht, auf die man aufbauen kann. RENN.süd hat gute Beispiele auch dazu in seinem Werkzeugkasten des Wandels zusammengetragen.
Ansprechpartner für dieses Thema ist Gerd Oelsner von RENN.süd ( gerd.oelsner(ät)web.de ).
Miteinander reden: Dialogstruktur schaffen
Eine der Haupterfahrungen ist, dass man ein gemeinsames Gesprächsformat institutionalisiert, das einen gleichberechtigten und zielorientierten Dialog ermöglicht. Gegenseitiges und möglichst regelmäßiges Informieren schafft die Grundlage für eine Zusammenarbeit und gemeinsames Handeln. Zum Beispiel kann sich der Bürgermeister jährlich zum Austausch mit Initiativen treffen.
Scharniere der Zusammenarbeit schaffen: Ansprechpartner*innen und Anlaufstellen einrichten
Bewährt hat sich auch, wenn es bei der Stadt eine feste Anlaufstelle für nachhaltiges Engagement gibt, an die man sich wenden kann und mit der man zusammenarbeitet. So geschah es auch mit den Agenda-Büros. Sonst sollte man sich eine*n möglichst feste*n Ansprechpartner*in suchen. Denn ganz wichtig ist der persönliche Kontakt!
Sachverstand nutzen: Zivilgesellschaft beteiligen
Wichtig ist zu betonen, warum die Kommune Initiativen, Verbände und Zivilgesellschaft beteiligen soll: Weil es hier einen großen Sachverstand gibt, den man nutzen kann. Und weil man damit die Grundlage für ein gemeinsames Handeln in der Kommune schafft. Eine gute Möglichkeit sind Beiräte mit einem festen Kreis von Fachleuten, der die Kommune berät; in vielen Kommunen wurden Klimaschutzbeiräte eingerichtet. Viele Erfahrungen dazu gibt es auch mit den Agenda-Arbeitskreisen.
Verbände, Initiativen und einzelne BürgerInnen können auch gut als sachkundige Bürger*innen in Ausschüssen des Gemeinderats fest beteiligt werden und dort ihre Positionen vertreten. Zur Beteiligung von Bürger*innen an politischen Planungen und Entscheidungen gibt es viele Formate. Erprobt und häufig sind Zukunftswerkstätten oder Zukunftskonferenzen in verschiedenen Varianten
Kommunen werden zu Reallaboren: Initiativen und Projekte unterstützen
In der aktuellen Diskussion zu den "Pionieren des Wandels" wird die kreative Rolle kleiner, örtlicher zivilgesellschaftlicher Initiativen beim Erproben und Finden von Lösungen betont. Solche örtlichen "Frei- und Experimentierräume" und "Kreativen Nischen" können Kommunen dabei auf vielfältige Weise unterstützen. Sie können Infrastruktur und Freiräume für nachhaltige Projekte ermöglichen, die konkrete Lösungen in der Praxis erproben und aufzeigen. Dies geschieht durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten für Initiativen, Flächen für Urban-Gardening-Initiativen oder auch Dächer für Bürgersolaranlagen. Oft werden Projekte finanziell unterstützt.