Übersicht über die Initiativen vor Ort
Aus INOVe
Von Anfang an ist es für eure Vernetzungsstruktur bzw. für euch als Initiativgruppe wichtig, eine Übersicht über die Initiativen vor Ort zu gewinnen, die ihr vernetzen wollt. Gleichzeitig ist dieser Suchprozess nie abgeschlossen, weil es immer sein kann, dass neue Gruppen gegründet werden oder Alte sich auflösen. Ein durchdachtes Konzept, wie ihr Gruppen findet und Informationen über diese verwaltet, ist daher von Beginn an sinnvoll. Die in diesem Artikel hierzu beschriebenen Empfehlungen sind nicht als chronologische Reihenfolge zu verstehen; welche Herangehensweise in welchen Stadien eures Prozesses sinnvoll ist, müsst ihr entscheiden. Viede der Methoden können parallel und nebenbei laufen.
Mit der Suche und Verwaltung untrennbar verbunden ist die Herausforderung, die gefundenen Initiativen von der Teilnahme an eurer Vernetzungsstruktur zu überzeugen.
Agiert systematisch
Diesen grundlegenden Arbeitsschritt solltet ihr gewissenhaft erledigen; je eher ihr eine umfassende Übersicht über die Initiativen bei euch vor Ort habt, desto schneller könnt ihr Erfolge erzielen. Wenn ihr andernfalls Gruppen überseht und sie deshalb länger nicht zur Beteiligung einladet, könnten diese euch schlimmstensfalls auch übel nehmen.
Eine durchdachte Herangehensweise ermöglicht es euch, bei diesem Schritt viel Zeit sparen. Grundlegend hierfür ist die Idee der Schwarmintelligenz; anstatt sich als Einzelpersonen tagelang durchs Internet zu klicken, könnt ihr eine Übersicht erstellen, die von vielen gefüllt werden kann. Grundsätzlich eignet sich hierfür die Technik von Pads, also Online-Textdokumenten, die ihr parallel und in Echtzeit bearbeiten könnt (siehe auch Initiativgruppe#Digital zusammenarbeiten). Sobald ihr einige Gruppen gefunden und eingetragen habt, könnt ihr ihnen den Link zum Pad schicken und sie darum bitten, weitere Initiativen, die sie kennen, einzutragen. Wenn die ergänzten Gruppen zum Vernetzungsvorhaben passen, könnt ihr sie direkt kontaktieren und auch sie (unmittelbar oder später) darum bitten, noch fehlende Gruppen einzutragen.
Da es sinnvoll ist, neben dem Namen auch weitere Informationen (E-Mail-Adresse, Website, ggf. Ansprechperson) über jede Gruppe zu einzutragen, eignet sich eine Online-Tabelle in der Regel eher als ein Textdokument. Eine Möglichkeit dafür sind Ethercalcs (z. B. auf calc.wechange.de oder calc.systemli.de ). Da die Technik jedoch veraltet und vor allem die Formatierung nicht intuitiv ist, kann die Nutzung von Google Sheets trotz ideeller und datenschutzrechtlicher Bedenken eine praktikablere Lösung sein.
Als Übersicht über eine Vielzahl an Lokalgruppen (inkl. Kontaktdaten) kann die Tabelle direkt ein (erstes) Ergebnis eurer Vernetzungsarbeit mit Mehrwert für die Gruppen sein. Wenn ihr einen E-Mail-Verteiler habt und/oder alle teilnehmenden Initiativen auf eurer Website auflistet, ist es wichtig, diese entsprechend zu pflegen und neue Gruppen einzutragen.
Recherchiert
- Eine klassische Internetrecherche kann euch weit bringen. Wenn ihr Glück habt, findet ihr auch Websites mit Verweisen auf weitere Gruppen, sodass ihr euch weiterhangeln könnt. Nicht vergessen solltet ihr dabei die Kirchen, die häufig ökologische und soziale Arbeitsgruppen haben.
- Social Media zu durchforsten, ist ebenso vielversprechend; den Namen eurer Stadt oder Region als Suchbegriff einzugeben, kann ebenso passende Ergebnisse liefern, wie die Abonnent*innen einer Seite bzw. eines Kanals durchzuschauen.
- Während ihr auf Instagram und Co. tendenziell Gruppen mit jüngerer Mitgliederschaft findet, könnt ihr über die Lokalzeitung auch auf alteingesessene Gruppen aufmerksam werden.
- Generell gilt: Haltet die Augen offen. Auch durch ausliegende Flyer, Plakate, Hinweise an Schwarzen Brettern oder Sticker könnt ihr neue Gruppen finden.
- Für den genaueren Überblick empfiehlt sich zudem ein Blick ins Vereinsregister eurer Gemeinde, welches ihr beim zuständigen Amtsgericht einsehen könnt.
Seid präsent
Grundsätzlich sinnvoll ist es, die Botschaft, dass ihr eine neue Vernetzungsstruktur aufbaut, im Sinne der Mund-zu-Mund-Propaganda breit zu teilen. Wenn ihr vielen davon erzählt und diese es weiterzählen, kann die frohe Kunde nach und nach einige Kreise durchdringen. Idealerweise habt ihr Visitenkarten oder sogar Flyer, die euch dabei helfen, beim Gegenüber besser im Gedächtnis zu bleiben.
Besonders vielversprechend ist dieser Ansatz auf Veranstaltungen anderer Gruppen, insbesondere auf Demos, da hier Vertreter*innen vieler verschiedener Gruppen zusammenkommen. Veranstaltungshinweise findet ihr (bis ihr sie selbst in einem Kalender bündelt) auch in der Lokalzeitung. Natürlich könnt ihr auch selbst die Initiative ergreifen und eine Veranstaltung organisieren. In diesem Falle solltet ihr die Gelegenheit nutzen, um öffentlichkeitswirksam einzuladen und euch damit zu präsentieren.