fairEInt
Aus INOVe
Das 2019 begründete Nachhaltigkeitsnetzwerk fairEInt - Initiative nachhaltiges Eichstätt will als Basis und Plattform für den Austausch von Wissen, Erfahrungen, Ideen und Projekten aller Akteure dienen, die sich für eine nachhaltige Zukunft engagieren. Zentral für die Initiative fairEInt ist der Gedanke, durch ihre Arbeit neue Allianzen und Konstellationen der Zusammenarbeit zu ermöglichen und damit erfolgreiches Zukunftsengagement und neue Denkansätze, neue Lösungsansätze und innovative Ideen zu entwickeln. Unser Ziel ist es, die vielfältigen Akteure nachhaltiger Entwicklung aus der Region Eichstätt – mit ihrer ganzen Bandbreite an ökologischem sozialen, ökonomischen und kulturellen Themenstellungen – zusammenzuführen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wollen wir uns auf dieser Basis für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Stadt und Region engagieren. Das Netzwerk ist parteipolitisch neutral und offen für alle Interessierten.
Wir sind ein Netzwerk von derzeit 20 mitwirkenden Gruppierungen, Vereinen und Privatpersonen.
Entstehung und Entwicklung
Entstanden ist die Idee der Netzwerkgründung im Juni 2018, als der Entwicklungsexperte Jorge Krekeler aus Bolivien auf Einladung des Vereins Welt-Brücke, der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Eichstätt, des Referats Weltkirche der Diözese Eichstätt und der Nachhaltigen Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt sein Projekt des "Zukunftsalmanachs – Geschichten des Gelingens" vorstellte. Vertreter*innen von 14 Eichstätter Organisationen und Vereinen stellten im Rahmen der Veranstaltung auch ihre Arbeitsbereiche vor, die sich von sozialen und kulturellen über ökologische bis hin zu sozioökonomischen Themenbereichen erstreckten. Das anschließend von Studierenden des Masterstudiengangs "Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)" organisierte World-Café wirkte letztendlich als Initialzündung für die Begründung von fairEInt: Nicht nur die gemeinsame Sorge um die Zukunft unseres Planeten kam zum Ausdruck, sondern der starke Wunsch, die bereits existierenden und aktiven Gruppierungen effizient zu vernetzen und Kooperationen anzustreben – mit dem erklärten Ziel, zu einer lokalen, regionalen und schließlich globalen nachhaltigen Entwicklung beizutragen.
In den Folgetreffen von fairEInt schlossen sich weitere Vertreter*innen der Idee an. Seit April 2019 besteht die Initiative fairEInt offiziell und hat sich in Bezug auf die Zahl seiner mitwirkenden Gruppen seit seiner Begründung stetig erweitert (siehe Liste der Mitwirkenden). Darüber hinaus hat fairEint mit der Organisation von drei aufeinander aufbauenden Veranstaltungen von Oktober 2019 bis Februar 2020 – einer Marktplatz-Umfrageaktion, einem Expert*innengespräch zu Nachhaltigkeitsfragen und einem Oberbürgermeisterkandidat*innen-Hearing zu Stadt- und Regionalentwicklungsfragen – sowie weiterer kleinerer Aktionen (u. a. Blühflächenanlage) bereits einige erfolgreiche Projekte durchgeführt. Dadurch wurde nicht nur der Bekanntheitsgrad von fairEInt gesteigert, sondern vor allem das Thema "Nachhaltigkeit" verstärkt in das öffentliche Bewusstsein getragen – sowohl bei den Bürger*innen als auch bei politischen Vertreter*innen.
Heute zählen wir insgesamt 20 mitwirkende Gruppierungen, Vereine und Privatpersonen (Stand 01.02.2021 ).
Über uns
Wie breit unser Nachhaltigkeitsnetzwerk aufgestellt ist und wie vielfältig die Wirkungsbereiche der Mitwirkenden sind, ist an der folgenden Liste der Mitwirkenden von fairEint zu sehen. Mitwirkende sind:
- Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt Eichstätt
- Arbeitskreis Foodsharing Eichstätt
- Kolpingsfamilie Eichstätt e. V.
- ProVeg-Gruppe Eichstätt
- Welt-Brücke Eichstätt e. V. (Weltladen in Eichstätt)
- Arbeitskreis Shalom für Gerechtigkeit und Frieden (Shalompreis Eichstätt)
- Spielraum Wald und Wiese e. V. Waldkindergarten
- „Eichstätt summt“
- Solidarische Landwirtschaft Biolandhof Dollinger, Depot Eichstätt
- Kapuzinergarten Eden – Klimagarten Eichstätt
- LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. – Kreisgruppe Eichstätt
- Unverpackt Eichstätt eG (Unverpacktladen „Einfach so!“)
- Projekt „Laudato Si - Die päpstliche Enzyklika im Diskurs für eine Große Transformation“ der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Kooperation mit der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW)
- KU.impact Nachhaltige Entwicklung und Transfer („Mensch in Bewegung“/Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
- Amnesty International Hochschulgruppe Eichstätt
- Nachhaltigere Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Umweltreferat des Studentischen Konvents der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Fridays for Future Eichstätt
- Students for Future Eichstätt
- Privatpersonen
Im Einklang mit unserem Leitbild haben wir uns bei unserem Gründungstreffen ganz bewusst gegen einen Zusammenschluss als Verein oder eine andere rechtliche Form entschieden. Als Netzwerk bzw. Initiative verschiedener Gruppierungen, die zum Teil bereits Vereins- oder Genossenschaftsformen haben, möchten wir offen für alle neuen Mitwirkenden, Verein, Verband, Arbeitskreis oder Gruppe sein, die bei uns mitarbeiten möchten. Jedes Jahr werden drei Koordinator*innen gewählt, die für ein Jahr für die externen und internen Organisationsarbeiten zuständig sind. Ein Austausch auf persönlicher Basis bzw. derzeit per Videokonferenz findet mindestens alle sechs bis acht Wochen statt.
Was wir machen
Seit unserer Gründung im April 2019 hat fairEInt bereits mehrere Projekte und Veranstaltungen durchgeführt.
1. In partizipativem Stil holte fairEInt im Oktober 2019 die Ideen und Visionen der Eichstätter Bürger*innen in Bezug auf ein nachhaltigeres Eichstätt und eine nachhaltigere Region in einer öffentlichen Aktion auf dem Marktplatz ein. Dabei legten wir den Fokus auf die Themenbereiche Mobilität, Tourismus und Kultur, Konsum, Ressourcen und erneuerbare Energie, Bildung, Gesellschaft und Soziales sowie Artenvielfalt und Naturschutz.
2. Die Expertise von 40 Eichstätter Gestalter*innen aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen führte fairEInt in einem Expert*innen-Gespräch im November 2019 zusammen. Bei diesem Expert*innengespräch wurden die auf der Marktplatzaktion gesammelten Anliegen der Bürger*innen diskutiert und an Thementischen gemeinsame Handlungsstrategien entwickelt. An diesem diskussionsreichen Abend waren Vertreter*innen aus der Wirtschaft, der Gastronomie, dem Sozialwesen, Kulturorganisationen, den Stadtwerken, der Landwirtschaft, dem Bildungswesen (Schule, Universität, Erwachsenenbildung), der Kirche und dem Umweltschutz präsent.
3. Anlässlich der Kommunalwahlen in Bayern im März 2020 wurden in einem Oberbürgermeisterkandidat*innen-Hearing mit über 200 anwesenden Bürger*innen im Februar 2020 die in Veranstaltung 1 und 2 gesammelten Analysen im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit in Eichstätt und der Region diskutiert.
4. Anlage einer Blühfläche an der Katholischen Universität in Eichstätt als Corona-bedingt kleine Aktion von fairEint im Juni 2020
5. Gespräche der Koordinator*innen von fairEInt mit dem neu gewählten Landrat und Oberbürgermeister zu den Themen Nachhaltigkeit in Region und Stadt
6. Im Rahmen eines Seminars des Masterstudiengangs Bildung für Nachhaltige Entwicklung der Katholischen Universität beschäftigten sich Studierende anhand der Ergebnisse aus Veranstaltung 1 und 2 mit verschiedenen Themen der Nachhaltigkeit und Möglichkeiten einer konkreten Umsetzung. Eines der Projekte wurde letztendlich von den fairEInt-Mitwirkenden zur weiteren Fokussierung ausgewählt: "Mitfahrbänke in Eichstätt und der Region". Eine Kleingruppe von fairEInt entwickelte basierend auf den Ideen der Studierenden ein Konzept, welches bereits dem Oberbürgermeister und der Stadt Eichstätt präsentiert wurde. Eine Umsetzung des Konzepts in Kooperation der Stadt Eichstätt und fairEInt sowie weiterer (noch offener) Partner erscheint mittelfristig sehr wahrscheinlich (vgl. https://faireint-eichstaett.de/konzepte und https://faireint-eichstaett.de/faireint-wird-mitglied-in-neuer-isek-2020-lenkungsgruppe).
7. Kooperation mit einem Q11-Seminar des örtlichen Gymnasiums bei einem Projekt zum Thema Agroforstwirtschaft oder Aufforstung.
Dabei können wir helfen
Wir können Erfahrungen aus dem Prozess unseres nunmehr zweieinhalbjährigen Bestehens bieten. Dieser Entwicklungsprozess ist nicht nur geprägt von der Zusammenarbeit verschiedener Generationen in unserer Initiative - von Schüler*innen der Fridays for Future-Bewegung bis hin zu Senior*innen vereinen wir alle Altersgruppen in fairEInt, sondern auch vieler verschiedener Vereine und Gruppen mit unterschiedlichen Themenstellungen und Schwerpunkten (Ernährung, fairer Handel, Ökologie, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Landwirtschaft, Erwachsenenbildung, Foodsharing, Müllvermeidung, Klimabewegungen etc.). Darüber hinaus können wir auf Erfahrungen im Hinblick auf die Erstellung eines Leitbilds, eines "Goldenen Blatts" (grobe Richtlinien für alle Mitwirkenden unseres Netzwerks) sowie unsere bisherigen Veranstaltungsorganisationen und -formen bauen und diese weitergeben.
Wobei wir Unterstützung suchen
Nach nunmehr zwei Jahren unseres Bestehens als Nachhaltigkeitsinitiative stehen wir immer wieder vor großen Herausforderungen, zu denen folgende zählen:
- Das Zusammentreffen und -arbeiten vieler Generationen in unserer Initiative, was natürlicherweise unterschiedliche Sichtweisen, Gesprächs- und Arbeitsformen, Zielprioritäten impliziert
- Das Zusammenarbeiten vieler verschiedener Vereine und Gruppen mit unterschiedlichen Themensetzungen.
- Jede*r Mitwirkende ist neben dem Engagement bei fairEInt auch oftmals schon sehr lange in einer oder mehreren weiteren Gruppierungen/Vereinen aktiv und muss mit dem bürgerschaftlichen Engagement entsprechend "haushalten". Hier kommt es durch die ehrenamtliche "Doppelbelastung" immer wieder zu unterschiedlichen Formen der Mitarbeit bei fairEInt und damit zu ungleichgewichtigen Beiträgen innerhalb unserer Initiative. Somit stellen sich uns immer wieder Fragen wie:
- Wie gelingt es uns dauerhaft, generationen- , gender- und gruppenübergreifend an unseren Zielen zu arbeiten?
- Wie gelingt es uns, dauerhaft eine kontinuierliche Mitarbeit und Motivation der einzelnen Mitwirkenden zu erreichen?
- Wie gelingt es uns, die Identifikation mit unserer Initiative und unseren Zielen dauerhaft zu verstetigen?
- Welche Strategien können uns dabei helfen, auch weiterhin Akteure aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen und Organisationen Eichstätts ohne Vorbehalte zusammenzubringen, damit diese ihre Kompetenzen und Potentiale synergetisch für eine gemeinsame Vision einer lokalen und globalen nachhaltigeren Entwicklung einbringen?