Multiple Krisenhaftigkeit
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{{#ev:youtube|https://youtu.be/8Sl28fkrozE%7C400%7Cright%7CTED Talk vom Wissenschaftler Johan Rockström: "10 years to transform the future of humanity -- or destabilize the planet"}}
Multiple Krisenhaftigkeit meint, dass unsere Gesellschaft und die Menschheit als Ganzes mit Herausforderungen ungeahnten Ausmaßes konfrontiert sind. Allen voran gefährdet die menschengemachte Klimakrise Milliarden Menschenleben und letztlich den Fortbestand unserer Zivilisation. Kaum weniger bedrohlich ist das weltweite Artensterben; in den kommenden Jahrzehnten könnten bis zu eine Million Tier- und Pflanzenspezies für immer vom Planeten verschwinden.[1] Bereits heute sterben täglich etwa 150 Spezies aus, wodurch das ökologische Gleichgewicht empfindlich gestört wird.[2] Aufgrund des drastischen Ausmaßes sprechen Expert*innen vom sechsten Massensterben der Erdgeschichte, nur dass dieses Mal kein Asteroid, sondern die systematische Ausbeutung der Natur die Ursache ist.
Weitere, hiermit zusammenhängende Krisen sind
- die Gefährdung der Meere durch Überfischung, Versauerung und Plastikmüll,
- der Verlust von Wäldern, gesunden Böden und Trinkwasser sowie
- die Verknappung von Ressourcen, aber auch
- die weltweit zunehmende soziale Ungleichheit und
- humanitäre Krisen wie das Massensterben im Mittelmeer.
Dabei wird mit jedem Jahr deutlicher, dass die Art, wie wir leben und wirtschaften, nicht nachhaltig ist, sondern unsere Lebensgrundlagen zerstört und zu massiver Ungerechtigkeit führt. Bei der Überwindung des herrschenden Systems, welches die multiple Krisenhaftigkeit verursacht, spielt die aktive Zivilgesellschaft eine herausgehobene Rolle. Die Vernetzung zahlreicher Initiativen zu einer wirkmächtigen Nachhaltigkeitsbewegung kann Potentiale und Synergieeffekte freisetzen, durch welche der sozial-ökologische Wandel gelingen kann.
Weiterführendes Material
Einzelnachweise
- ↑ GEO: Eine Million Arten betroffen: Das sechste Massenaussterben ist in vollem Gange (Peter Carstens, 25.04.2019)
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: WWF: Größtes Artensterben seit Ende der Dinosaurier-Zeit droht (02.03.2020)