Lebendiges Lüneburg
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Wir sind die ehrenamtliche Initiative Lebendiges Lüneburg, abgekürzt LeLü. Unsere Ziele lassen sich als zwei Säulen beschreiben:
- Wir wollen die vielfältigen Initiativen und Akteure, die sich in unserer Stadt mit sozial-ökologischen Themen beschäftigen und die sich zur Nachhaltigkeitsbewegung zählen lassen, miteinander vernetzen. Dafür schaffen wir (derzeit vorrangig digitale) Räume des Austauschs.
- Gleichzeitig wollen wir die Sichtbarkeit der Initiativen und ihrer Aktivitäten steigern, da diese meist nur in einem begrenzten Umfeld wahrgenommen werden. Dafür entwickeln wir Tools, die die Zivilgesellschaft und das Engagement allgemein stärken sollen.
Entstehung und Entwicklung
Erste Versuche
Los ging es mit Lebendiges Lüneburg bereits vor über zehn Jahren. Anlass war schon damals Beobachtung, dass es in der lokalen Initiativenlandschaft und engagierten Zivilgesellschaft allgemein an Koordination und Zusammenarbeit mangelt. Daher wurde eine Plattform entwickelt, über die sich die Initiativen miteinander austauschen können. Die Hauptfunktionen waren der Austausch über Mitteilungen/Posts, ein gemeinsamer Kalender und ein Marktplatz zum Teilen von Ressourcen.
Das Angebot wurde jedoch nur in überschaubarem Umfang genutzt. Als die Entwickler*innen der Plattform, zwei Studenten, Lüneburg verließen und niemand mehr die eigenentwickelte Software pflegen konnte, musste das Projekt schließlich eingestellt werden. Ein zweiter Anlauf ab 2011, der im Rahmen des DialogN[1] gefördert wurde, nahm einen ähnlichen Verlauf.
Neuanfang
Im Frühjahr 2019 befand sich das Klimabewegung und Nachhaltigkeitsszene in Lüneburg vor allem dank der Klimastreiks im Aufschwung. Zwischen der immer größer werdenden Zahl an Initiativen kam es jedoch noch immer nur stellenweise zu Austausch und Zusammenarbeit. Als eine Handvoll engagierte Lüneburger*innen, die selbst in mehreren Gruppen aktiv waren, beschlossen wir daher, etwas dagegen zu tun. Ohne die Geschichte von Lebendiges Lüneburg zu kennen, entwickelten wir eine sehr ähnliche Idee. Die Vernetzungsplattform sollte dieses Mal jedoch keine Eigenentwicklung sein, sondern auf WECHANGE basieren. Diese "Plattform für den öko-sozialen Wandel"[2] wurde zu diesem Zeitpunkt schon von mehreren Gruppen für die interne Teamarbeit genutzt und bietet zugleich Funktionen für die Vernetzung untereinander.
Am Anfang waren wir mit unserer Idee nur zu zweit (beides Studierende). Daher gingen wir aktiv auf die Suche nach weiteren Mitstreiter*innen, die sich uns nach und nach anschlossen. Dabei setzten wir uns auch schon früh mit Horst vom TUN e. V. zusammen, der die ersten beiden Versuche einer Lüneburger Vernetzungsplattform mit vorangetrieben hatte und selbst einen neuen Anlauf starten wollte. Wir verbündeten uns und sind seitdem froh, Horst dabei zu haben. So übernahmen wir neben der Vision auch den Namen Lebendiges Lüneburg.
Über uns
Unser Team
Wir sind ein kleines Team ehrenamtlicher Weltverbesserer*innen. Dabei verstehen wir Lebendiges Lüneburg als Plattform und uns als Kernteam, das diese organisiert und bekanntmacht, weitere Formate entwickelt und Vernetzungsprozesse aktiv begleitet. Unsere Mitgliederzahl schwankt zwischen fünf und zehn. Die meisten von uns sind zugezogen und studieren an der Lüneburger Universität, aber mit Horst haben wir auch einen langjähringen Lüneburger an Bord. Da Fluktuation der Mitglieder für die ersten beiden Anläufe das Aus bedeutete, ist es für uns ein wichtiges Anliegen, neue Mitglieder für das Kernteam zu gewinnen und diverser zu werden.
Für die Kommunikation und Zusammenarbeit nutzen wir unser nicht-öffentliches WECHANGE-Projekt[3] - in erster Linie die Pads und die Dateiablage, daneben auch die Neuigkeiten-Funktion, den Kalender und die Terminabstimmungen. Parallel nutzen wir eine Telegram-Gruppe für den schnellen Austausch.
Rechtsform und Angliederung an Verein
Da wir noch eine kleine Initiative mit wenigen Mitgliedern sind, haben wir uns dagegen entschieden, bereits einen Verein zu gründen. Wir sind daher eine informelle Initiative, streben aber den Status einer studentischen Initiative an unserer Lüneburger Universität an, da wir so Förderung erhalten und uns weitere Vorzüge gewährt werden. Seit Anfang 2019 wurden wir zudem unter das Dach des 35 Jahre alten T.U.N. e. V. (Technik - Umwelt - Natur)[4] aufgenommen. Der gemeinnützige Lüneburger Verein steht uns ideell sehr nahe und war selbst für die früheren Anläufe von Lebendiges Lüneburg verantwortlich, weshalb sie sich freuen, dass das Projekt weitergeht. Auch persönlich kennen wir uns gut; Horst ist selbst langjähriges Mitglied und Jonas und Felix sind dem Verein beigetreten. Nachdem der Verein lange Zeit selbst sehr aktiv war, nehmen sie inzwischen stärker die Rolle des Strukturgebers ein, um informelle Initiativen wie unsere zu unterstützen. Dadurch können wir Fördergelder beantragen, die die Schatzmeisterin zugleich für uns verwaltet. Außerdem soll der Verein anstatt Felix' Name in das Impressum unserer Website und von Lünepedia eingetragen werden.
Vernetzungsplattform
→ Unter WECHANGE#Herausforderungen und Good Practices findet ihr die Zusammenfassung der Lehren, die sich aus unseren Erfahrungen ableiten.
Vision
{{#ev:youtube|https://youtu.be/EDWckD11HBs%7C350%7Cright%7C"Werbevideo" mit Initiativen-Vertreter*innen}} Unsere anfängliche Hoffnung war, dass die stadtweite Vernetzungsgruppe auf WECHANGE folgende Effekte hat:
- Die Initiativen sind mit eigenen Projektseiten vertreten und dadurch gebündelt zu finden - sowohl füreinander als auch für die breite Bevölkerung (vor allem über die Karte und die Projektübersicht)
- In ihren Projekten können sie die Projektmanagement-Tools nutzen, um intern zusammenzuarbeiten, aber vor allem nutzen sie die stadtweite Vernetzungs-Gruppe Lebendiges Lüneburg , um sich miteinander auszutauschen. In dem digitalen Raum können die Nutzer*innen Neuigkeiten posten, Veranstaltungen eintragen, chatten u. v. m., um sich gegenseitig über Vorhaben und Aktionen zu informieren.
- Die Vertreter*innen der Gruppen finden weitere Initiativen, die an ähnlichen Themen arbeiten. Indem die Gruppen sich gegenseitig mit Ideen, Wissen und Ressourcen unterstützen sowie gemeinsame Projekte organisieren, enstehen Synergieeffekte.
- In der selbstorganisierten Community entsteht Vertrauen, es bilden sich Allianzen und Bündnisse, wodurch die Wirkmacht der Nachhaltigkeitsbewegung spürbar wächst.
Tutorials
{{#ev:youtube|https://youtu.be/iWJOPtCH6eI%7C300%7Cright%7CTutorial zum Projekt-/Gruppen-Dashboard}} Um technische Hürden bei der Nutzung von WECHANGE abzubauen, erstellten wir eine Reihe von Tutorials, die die meisten Funktionen erklären (zur Playlist ). Dadurch wollten wir die Initiativen auch dazu motivieren, ihr WECHANGE-Projekt ebenfalls für die interne Team-Arbeit zu nutzen, damit sie die Plattform aktiv nutzen und sich darüber auch mit anderen Gruppen vernetzen.
Etablierung
Mit dieser Vision im Kopf und den Tutorials im Gepäck gingen wir auf die Initiativen zu. Dass mehrere WECHANGE schon kannten und nutzten, half uns dabei. Mit der Zeit folgten mehr und mehr Gruppen unserer Einladung, ein Projekt auf der Plattform zu erstellen. Nach anderthalb Jahren sind etwa Lüneburger Lokalgruppen auf WECHANGE zu finden, wovon einige die Tools in ihrem Projekt auch intensiv für die interne Zusammenarbeit nutzen.
Zum erhofften Austausch in der stadtweiten Vernetzungs-Gruppe Lebendiges Lüneburg kam es trotzdem leider bisher nicht. Entsprechend entstanden allein dadurch noch keine neuen Kooperationen und Bündnisse. Unser Eindruck ist, dass die Vision für viele zu abstrakt und der Mehrwert nicht klar erkennbar ist. Zwar tragen wir selbst auch Veranstaltungen und Neuigkeiten ein, wenn die Zuständigen das nicht selbst tun, aber trotzdem war die Aktivität überschaubar; dies führt allgemein zu der Wahrnehmung, dass wenig los ist und man nicht viel verpasst. Wir haben es noch nicht geschafft, den kritischen Punkt zu überschreiten, ab dem die aktive Teilnahme an der Vernetzungsgruppe ein Muss ist, um mitzubekommen, was andere Initiativen machen, und um die eigenen Ideen und Projekte bekanntzumachen.
WECHANGE-Karte
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Website
→ Erfahrungsbericht zur Erstellung: Website#Lebendiges Lüneburg
→ Zur Website: lebendiges-lueneburg.de
Lünepedia
{{#ev:youtube|https://youtu.be/O6l3EI9fNSo%7C400%7Cright%7CVorstellungsvideo}} Früh machten wir die Beobachtung, dass viele Initiativen mit denselben Fragen konfrontiert sind: Welche Räume stehen für Treffen und Veranstaltungen zur Verfügung? Wie melden wir eine Veranstaltung an? Wo können wir Ressourcenn ausleihen, uns vernetzen usw. Wir schmiedeten daher den Plan einer Plattform, auf der dieses und vieles weitere Wissen rund ums Ehrenamt gebündelt ist. Dabei dachten wir an ein Wiki, in dem die Nutzer*innen selbst Bearbeitungen vornehmen und neue Artikel erstellen können. Der Name stand auch schon fest: Lünepedia
Zur Umsetzung kam diese Idee ab April 2020 durch ein Seminar an der Uni. Das Thema - Stärkung der Zivilgesellschaft in Zeiten von Corona - bot sich an. Die Idee weitete sich dabei aus, von einem Wiki fürs Ehrenamt zu einem Stadtwiki, in dem Wissen zu verschiedensten Bereichen des lokalen Lebens gebündelt wird. Als Seminargruppe recherchierten wir zu bestehenden Stadtwikis im deutschsprachigen Raum[5], entwarfen ein Konzept und führten eine Umfrage zur Bürger*innenbeteiligung durch, um das Interesse sowie die Bereitsschaft beizutragen zu erfassen.[6]
mit Hilfe der freien Software MediaWiki[7] erstellte Felix das technische Gerüst und verfeinerte es über die Zeit. Ende Mai folgte die Veröffentlichung. Neben den Anleitungen erstellten wir selbst erste Beiträge und warben um Beteiligung. Leider war die Bereitschaft nicht so groß, wie wir aufgrund der Umfrage erhofft hatten. Felix nutzte daher die Corona-Zeit, um selbst viele Beiträge zu erstellen; schnell schloss sich ein weiterer Power User an, der das Wiki stetig mit neuen Artikeln füllt.[8]
Der Fokus ging auf die Frage über, wie mehr Lüneburger*innen motiviert werden können, Beiträge zu erstellen. Neben Werbung über die Social-Media-Kanäle und den E-Mail-Verteiler drehten wir dafür ein "Werbevideo". Im Wintersemester 2020/21 beschäftigen sich auch zwei Seminare an der Uni mit Lünepedia und schreiben als Prüfungsleistung Artikel. Zusätzlich laden wir zu Schreibwerkstätten zu verschiedenen Themen ein, um diese im Wiki umfassend abzubilden.[9]
Mitwirk-O-Mat
Von Beginn an war unser Ziel, die Vielfalt des Engagements zu bündeln und die breite Bevölkerung zur Beteiligung zu motivieren. Vor allem durch Corona fällt es Interessierten schwer, mit den Gruppen in Kontakt zu treten, und Initiativen haben mit zu wenigen aktiven (Neu-)Mitgliedern zu kämpfen. Daraus entstand die Idee, eine Anwendung im Stile des "Wahl-O-Mat"[10] zu entwickeln, die den Nutzer*innen verrät, welche Initiative am besten zu ihnen passt: Einen Mitwirk-O-Mat
Felix nutzte dafür die freie Software "Mat-O-Wahl"[11] und passte sie an unseren Use Case an, was ziemlich einfache war. Im August 2020 entwickelten wir als Team ein Fragenset und kündigten den Lüneburger Lokalgruppen die neue Anwendung an. Diese waren von der Idee sehr angetan: Nachdem wir das fertige Fragenset per Online-Formular verschickten, schickten uns auf Anhieb viele ihre Antworten. Ein zweiter Schwung Rücksendungen folgte, als wir den Mitwirk-O-Maten veröffentlichten und bewarben (Zeitung[12], Radio[13], Social Media[14] und Liveshow[15]). Bis Ende November stieg die Zahl der teilnehmenden Initiativen auf 67 und die der Nutzer*innen auf über 1000. Unsere Erfahrungswerte sind bisher sehr gut. Für vergleichsweise wenig Aufwand konnten wir eine Anwendung entwickeln, die sowohl von den Initiativen als auch von den interessierten (und hoffentlich bald engagierten) Lüneburger*innen dankbar angenommen wird.
Dabei können wir euch helfen
Wenn ihr an einem unserer Tools Interesse habt und euch vorstellen könnt, so etwas auch für eure Stadt oder Region zu erstellen, dann zögert nicht, uns zu kontaktieren! Wir verraten euch gerne:
- Wie man einen Mitwirk-O-Mat entwickelt,
- Wie ihr ein Stadtwiki erstellt,
- Wie sich WECHANGE als lokale bzw. regionale Vernetzungsplattform einsetzen lässt,
- Wie ihr eine Website erstellen könnt und
- Wie ihr als Initiativgruppe intern digital zusammenarbeiten könnt.
Abgesehen von diesen technischen Aspekten kennen wir uns einigermaßen damit aus,
- Wie die ersten Schritte aussehen können,
- Wie ihr passende Initiativen in eurer Stadt oder Region findet und
- Wie die Angliederung an einen Verein funktionieren kann.
Dafür suchen wir Unterstützung
Wir merken, dass das Angebot einer digitalen Vernetzungsplattform allein zu wenig genutzt wird. Daher wollen wir vermehrt Vernetzungstreffen und Veranstaltungen in Präsenz organisieren - sobald Corona es wieder zulässt. Unsere bisherigen Veranstaltungen lockten aber leider nur wenige Teilnehmer*innen an. Wir würden uns daher freuen, wenn wir uns mit erfahrenen Vernetzer*innen darüber austauschen können, wie Präsenztreffen gelingen, die von den Teilnehmer*innen nicht als zeitliche Zumutung, sondern als Mehrwert wahrgenommen werden.
Zudem sind wir aktuell Teil eines Bündnisprozesses, bei dem Lüneburger Lokalgruppen aus den Bereichen Klimagerechtigkeit, Tierrechte und Umweltschutz zu einem Klimabündnis formieren. Auf die anfängliche Euphorie folgte leider schnell sinkende Beteiligung und Motivation. Wer sich mit Bündnisprozessen auskennt, ist herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden!
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ DialogN Lüneburg
- ↑ WECHANGE: Die Fakten
- ↑ WECHANGE: LeLü Kernteam (Projekt)
- ↑ T.U.N. e. V.
- ↑ Wikipedia: Regiowiki
- ↑ Lünepedia: Über Lünepedia
- ↑ MediaWiki: Starteseite
- ↑ Lünepedia: Benutzerbeiträge von "Minas Anor"
- ↑ Lünepedia: Schreibwerkstatt
- ↑ bpb: Wahl-O-Mat
- ↑ Mat-O-Wahl
- ↑ Lüneburger Landeszeitung: Mitwirk-O-Mat bietet Orientierung (S. 2, 26.10.2020
- ↑ Beitrag vom Radio ZuSa zum Nachhören
- ↑ Instagram: Post vom 04. Oktober
- ↑ YouTube: Quizzen macht Ah(StA) (Vorstellung des Mitwirk-O-Maten durch Felix für die neuen Erstsemesterstudierenden)