Nachhaltigkeitsbewegung

Die Nachhaltigkeitsbewegung umfasst die Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Akteuren und Initiativen, die sich für einen sozial-ökologischen Wandel einsetzen.

Begriff

Anders als bspw. Fridays for Future fehlen der Nachhaltigkeitsbewegung (noch) entscheidende Merkmale einer sozialen Bewegung (gemeinsame kollektive Identität, gemeinsame Kampagnen, gemeinsame Forderungen); häufig mangelt es sogar an der Kenntnis der einzelnen Gruppen voneinander. Die Bezeichnung ist daher vielmehr der Versuch, die Vielfalt an Strömungen, die sich für eine nachhaltige und gerechte Zukunft einsetzen, begrifflich zu fassen. Hierzu zählen eigenständige soziale Bewegungen genau wie weniger politische Initiativen. Trotz ihrer Heterogenität gehen ihre Ziele miteinander einher. Die Forderung nach Klimagerechtigkeit ist untrennbar verbunden mit einer Energie-, Agrar- und Verkehrswende sowie mit Natur- und Umweltschutz, aber auch mit sozialer und globaler Gerechtigkeit, Antifaschismus, Antirassismus und Feminismus; nicht zuletzt sind alternative Formen des Wohnens, des Konsumierens und des Wirtschaftens von entscheidender Bedeutung.

Gemeinsamer Rahmen

Die 17 „UN-SDGs“ mit ihren Logos (Englisch)

Häufig beschäftigen sich Initiativen mit einzelnen dieser Themen. Dabei können die Verbindungen zu verwandten Themen schnell aus dem Blick geraten. Einen möglichen gemeinsamen Rahmen bieten hier die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (englisch: Sustainable Development Goals, kurz SDG's). In Verbindung mit dem abstrakten Brückenkonzept des sozial-ökologischen Wandels können die konkreten Nachhaltigkeitsziele ein Dach darstellen, unter dem vielfältige Initiativen sich begegnen und ihre Verbindungen untereinander erkennen können. Dies ist der erste Schritt für eine Vernetzung der Nachhaltigkeitsbewegung, deren Ziel gemeinsame Projekte und neue, wirkmächtige Bündnisse sind.

Dazugehörige Initiativen

Eine Aufzählung der Initiativen, die zur Nachhaltigkeitsbewegung gehören, fällt schwer, da diese selbst meistens nicht das entsprechende Selbstverständnis teilen. Ein Verein, der sich bspw. für Fahrradmobilität oder für Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe einsetzt, versteht sich häufig nicht als Teil der Nachhaltigkeitsbewegung (zumal diese als solche auch nicht direkt in Erscheinung tritt). Derartige zivilgesellschaftlichen Akteure werden hier dennoch mit erfasst. Eines der Ziele der Vernetzung ist es nämlich, diese gemeinsame Identität einer Nachhaltigkeitsbewegung zu schaffen, die sich für die Erreichung der SDG's und einen sozial-ökologischen Wandel einsetzt.

Wer sich verbündet, ist gemeinsam stärker

Initiativen, die sich insbesondere für folgende Themen einsetzen, sind gemeint:

• Klimagerechtigkeit
• Umwelt-, Natur- und Artenschutz
• Konsum-, Wachstums- und Kapitalismuskritik
• Menschenrechte und Frieden
• Demokratie, Partizipation und Transparenz
• Bildungsgerechtigkeit
• Geflüchtetenhilfe, Integration und kulturelle Vielfalt
• Antifaschismus, Antirassismus
• Gesellschaftliche Teilhabe
• Soziale Gerechtigkeit, Eindämmung ökonomischer Ungleichheit
• Entwicklungszusammenarbeit
• Nachhaltige Landwirtschaft
• Tierrechte
• Nachhaltige Mobilität
• Arbeitskampf
• Feminismus und Gendergerechtigkeit

Diese Liste ist nicht abschließend, sondern ist je nach Kontext emanzipatorische Strömungen zu ergänzen, die sich ebenfalls für eine nachhaltige und gerechte Zukunft im Sinne eines sozial-ökologischen Wandels einsetzen.